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26 Dezember 2023

Dem kleinen ganz Nah - eine kleine Makroübersicht

Übersicht Makroobjektive und Zubehör


Makro - was ist das?

Laut Definition spricht man ab einem Abbildungsmaßstab von >= 1:1 von einem Makro. Wenn also das Objekt so groß wie der Sensor der Kamera oder größer abgebildet wird. 
Viele bezeichnen auch schon eine Detailaufnahme als Makro.
Hier gilt wie immer: schön ist was gefällt.

Mit was ein Makro aufzunehmen

Zwischenringe



Zwischenringe werden zwischen Objektiv und Kamera montiert. Die Zwischenringe haben keine optischen Elemente, sondern sind im Prinzip nur ein Rohr um den Abstand des Objektivs zur Kamera zu vergrößern.
Die Zwischenringe sind für eigentlich alle Objektivanschlüsse verfügbar. Oft auch in einer rein mechanischen Form (also ohne jegliche Kontakte) und auch in einer Bauweise mit Kontakten. Die rein mechanischen Bauweisen eignen sich sehr gut für 'Altglas' an Siegellosen oder Spiegelkamera, da die alten Objektive ja eh keine Daten an die Kamera übermitteln oder hier ein Autofokus gesteuert werden könnte. Bei den Ringen mit Kontakten können die Blenden und der Autofokus verwendet werden.

Durch diesen vergrößerten Abstand wird die Naheinstellgrenze des Objektivs verkleinert. Man kann also Näher mit der Linse ans das Objekt - somit wird das Objekt größer abgebildet.
Obwohl die Zwischenringe keine optischen Elemente enthalten, kosten sie Licht. Dies liegt an der 'Auszugslänge'. 

Zwischenringe sind oft in längen von 10, 16 und 30mm als Set erhältlich. Für speiegellose Kameras oft auch als Set von 10 und 16mm.

Der größte Effekt wird mir kleinen Brennweiten erzielt.

Sonderform: Helicoid


Ein Helicoid ist ein variabler Zwischenring. Also ein Zwischenring, der in seiner Länge verändert werden kann.

Sonderform: Balgengerät


Balgengerät oder auch Faltenbalg ist eventuell noch aus älteren Kameras bekannt. Also ein gefaltetes in der Länge variables Vierkantrohr.

Umkehr- oder Retroadapter

Mit diesen Adaptern kann ein Objektiv umgekehrt an die Kamera montiert werden. Der Adapter wird in da Filtergewinde des Objektivs geschraubt und hat am anderen Ende ein Bajonett passend zur Kamera. Die meisten Retroadapter ermöglichen keine elektrische Verbindung zur Kamera. 

Es gibt Hersteller welche die Möglichkeit eines Umkehradapter mit elektronischer Anbindung an die Kamera bieten. Hier kann dann auch bei motorisch angetriebenen Objektiven ein Zoom oder Autofocus genutzt werden.

Makroobjektiv

Ein Makroobjektiv ist oft ein Objektiv, welches eine so geringe Naheinstellgrenze bietet um ein Objekt im Maßstab 1:1 abzubilden. Einige Makroobjektive bieten die Möglichkeit ein Objekt im Maßstab bis zu 2:1 abzubilden. Bei vielen(Zoom)Objektiven wird auch mit der Aufschrift Makro geworben, obwohl diese Objektive dann nur einen Abbildungsmaßstab von 2:1 bieten.

Altglas


Da heute viele mit Systemkameras fotografieren sollte nicht vergessen werden, dass es auch sehr gut möglich ist "alte" Objektive zu adaptieren. Hier bieten sich z.B. das Vivitar Series 1 oder auch das Minolta 50mm Makro an bei dem 1:1 und mit Makrokonverter 2:1 bietet.

Mikroskopobjektiv

Dies ist eine Sonderform, welche nur selten verwendet wird. Hier werden Objektive von Mikroskopen adaptiert. Hiermit können auch mal Vergrößerungen von 50:1 (oder mehr) erreicht werden.

Lupenobjektiv

Nach meinem aktuellen Kenntnisstand sind diese bis zu einer Vergrößerung von 5:1 verfügbar. Sie haben im Gegensatz zu den Mikroskopobjektiven eine viel geringere Vignetierung, also eine bessere Ausleuchtung des gesamten Sonsors.

Vorsatzlinse

Eine Vorsatzlinse wird vor das Objektiv montiert. Gerne werden diese auch vor einem Makroobjektiv verwendet um eine stärkere Vergrößerung zu erreichen. 
Diese gibt es zum Schrauben oder Klemmen in das Filtergewinde.

Weitere Hilfsmittel für Makroaufnahmen

  • Licht
    • Blitz
    • Dauerlicht
    • Reflektoren
    • Diffusoren
  • Stativ
  • Klemmen

Ausblick

Hier werden in nächster Zeit noch die einzelnen oben genannten Objektive, Adapter und so weiter detaillierter vorgestellt.





19 November 2021

Focus-Stacking mit Mikroskopobjektiv

 

Focus-Stacking mit Mikroskopobjektiv

Einleitung

Ich hatte mir zu Aufgabe gestellt, den Kopfbereich, mit einem Auge, einer Wanze abzulichten. Die gesamte hatte ich schonmal mit einem 24mm Altglas und einem Retro-Adapter aufgenommen. Jetzt sollte es aber noch etwas mehr ins Detail gehen.


Verwendet

  • Stativ
  • LED-Lampen (hier die von Samtian)
  • Sony Alpha 6000 - weil APS-C mehr Tiefenschärfe als Vollformat hat
  • Makroschiene
  • Adapter M42 nach Sony E-Mount
  • Balgengerät mit M42 um den Abstand Objektiv zur Sensorebene zu erreichen
  • Adapter M42 nach RMS - RMS ist das Gewinde der Mikrosskopobjektive (der meissten)
  • 10x Mikroskopobjektiv
  • Fernauslöser / Kabelauslöser


Aufbau

Kamera - Balgen - Objektiv

Der Balgen wurde auf der einen Seite mit dem Adapter M42 nach E-Mount versehen. Auf der Vorderseite half eine 3D-Drucklösung das RMS-Gewinde nach M42 zu Adaptieren. Kleiner Tipp hier noch auf den Mikroskopobjektiven ist der Fokusabstand angegeben. In meinem Fall 160mm. Diese mussten also vom Objektivboden zur Sensorebene der Kamera eingehalten werden. Hier ist der Einsatz eines Balgen wirklich sehr hilfreich. Sollte jemand Interesse an dem Adapter M42 nach RMS haben, kann ich gerne die CAD bzw. 3D-Daten zur Verfügung stellen.

Objekt

Die Wanze - übrigens ein totes Tier im Keller gefunden - wurde mit einer Nadel festgehalten und mit einem Schwanenhals passend positioniert. Da der Abstand vom Objektiv zum zum Objekt sehr gering ist, hat sich dies als brauchbar herausgestellt.

Licht

Die Lampen wurden auf zwei Lampenstativen recht und links der Kamera positioniert. Hier geht es darum viel Licht auf das Objekt zu bringen, da die Mikroskopobjektive nicht gerade Lichtstark sind. Eine dritte Lampe mit einem blauen Filter hat das Objekt noch zusätzlich beleuchtet um die Oberfläche des Körpers etwas mehr hervor zu bringen.

Hintergrund

Als Hintergrund hab ich ein farbiges Druckerpapier in hellem Blau verwendet und die einfach mir einem Schwanenhals mit einigem Abstand hinter die Wanze gehängt

Fernauslöser

Als Fernauslöser habe ich mal wieder den MIOPS-Trigger verwendet. F

Übersicht der Aufbaus

Hier mal der Aufbau:
Aufbau

Kamera - Balgen - Objektiv




Ablauf der Aufnahmen

Beim Stacken bietet es sich immer an erst mal die Endpunkte zu kontrollieren - also den weitesten und den kürzesten Abstand anzufahren und zu bei beiden den Bildausschnitt zu kontrollieren. Da ich ich hier mit einem einer Vergrößerung von 10x gearbeitet habe, ist der Verfahrweg eher gering und sollte also keine Probleme machen.

Dann wird das Makroschlitten in die eine extreme - also weit oder nah - verfahren, hier gerne auch einige Bruchteile eines Millimeters darüber hinaus.

Der von mir verwendete Makroschlitten hat eine Gewindestange von 6mm Durchmesser und eine Steigung von 1mm. Was bedeutet, dass eine Umdrehung die Kamera um 1mm verschiebt.

Ich habe immer so eine 1/16 bis 1/8 Umdrehung weitergedreht, dann eine Aufnahme ausgelöst. Weitergedreht, ausgelöst. Vor dem Auslösen natürlich immer gewartet, bis sich das System beruhigt hat.

Ganz wichtig ist nur in eine Richtung zu drehen, also nicht mal wieder zurückdrehen. Sonst schlägt das mechanische Spiel ganz übel zu.


Stacking

Zum Stacking habe ich die ca. 160 Aufnahmen mit dem Zerene Stacker zusammen setzen lassen. 

Zerene Stacker

Während der Arbeit des Zerene - Stackers ist links das aktuelle Bild zu sehen, rechts baut sich dann das Ergebnis auf.

Nachbearbeitung

Für die Nachbearbeitung habe ich dann ganz einfach Lightroom verwendet, um Lichter, Tiefen usw. anzupassen.

Alles in einem eine Aufgabe die an einem Abend zu bewältigen ist. 

Danksagung


Und nicht zuletzt möchte ich mich bei der Dame bedanken die eigentlich ins Bett wollte, aber dann ausgeharrt hat, bis ich Ihr das Ergebnis präsentieren konnte. Ganz lieben Dank dafür!

Wie sagte sie so schön: "Vieles versteht man erst, wenn man selbst fotografiert"




Makro: Helikoid

Im  Übersichtsartikel  habe ich angekündigt auf die einzelnen Teile etwas detaillierter einzugehen. Hier nun das zweite Thema:  Helikoid Ein...